Progressive Rock, gerne auch als Prog Rock abgekürzt, ist eine Musikrichtung, die vor allem mit alten, weißen Männern in Verbindung gebracht wird – zu Unrecht!
Zwar sind die bekanntesten Bands durchaus schon etwas betagter und meist mit komplett weißer, männlicher Besetzung, aber die Musik, mit ihren Einflüssen aus Blues, Jazz und Rock, ist nicht nur für Musikwissenschaftler und Nerds Entertainment auf hohem Niveau.
Was ist Prog Rock?
Prog Rock ist thematisch recht nah an Genres wie der New Wave of British Heavy Metal (kurz NWoBHM), Psychedelic Rock und Blues, kreiert aber vor allem bei Liveshows ein einzigartiges Erlebnis für das Publikum. Ähnlich wie bei Jamsessions im Jazz werden die Shows meistens an einem Punkt zu einer langgezogenen Jamsession, in der die Musiker ihr Können beeindruckend unter Beweis stellen. Bands wie Phish, The Grateful Dead oder YES sind bekannt für ihre Liveshows, bei der sich ein Song gerne einmal in eine 60-minütige Jamsession verwandelt. Das hört sich jetzt vielleicht erst einmal unkoordiniert und für Nicht-Musiker eher langweilig an, ist aber live ein Erlebnis , bei dem man dabei gewesen sein muss – auch als Nicht-Musiker.
Gitarren-Nerds und Musikstudenten
Prog Rock ist vor allem für technisch sehr anspruchsvolles Gitarrenspiel bekannt. Aber auch andere Instrumente finden ihren Einsatz, von der Panflöte bis zum Klavier. Dabei kann man sich bei der Musik auf zwei Gesichtspunkte konzentrieren: das technische Können der Musiker, die es schaffen, eine Jamsession aufzubauen ohne dass dabei Langeweile aufkommen würde – oder den letztendlichen Sound, die Rhythmen und Soundlandschaften, die zum Tanzen, Träumen oder einfach nur Zuhören einladen. Daher hat Prog Rock zu unrecht den Ruf als „nerdige“ Musik – zwar passt er perfekt in diese Kategorie, ist aber auch für „Normalos“ extrem unterhaltsam. Vor allem live sollte man daher die Chance nutzen, eine der großen Prog-Bands zu erleben – der Unterhaltungsfaktor ist bei diesen Konzerten nämlich wirklich immens hoch.